News

25.04.2024

Fragen an eine Kandidatin

Silke Achenbach über das „Nicht-Stehenbleiben“, 140% und den Laufsport als Knotenpunkt.

Silke, vielen Dank für deine Zeit heute. Wie ist der Kontakt mit proAct Consulting entstanden?

Karsten Purnhagen hat vor einiger Zeit eine Vakanz betreut und besetzt, auf die ich mich beworben habe. Seitdem sind wir in Kontakt geblieben.


Wie kam es dazu?

Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden und ich habe Karsten direkt als wertschätzenden und ehrlichen Menschen kennengelernt. Der berufliche Austausch ist über die Zeit geblieben und ich habe ihn einfach immer auf dem Laufenden gehalten. Schon damals im Zuge der Bewerbungsgespräche habe ich meine Geschichte mit Karsten geteilt. Seitdem verfolgt er meine Reise mit - und ich schicke gerne Updates und Neuigkeiten, wenn es einen nächsten Schritt gibt, von dem ich berichten kann.


Erzähl doch mal ein bisschen über deinen beruflichen Werdegang - Wie sieht der aus?

Ich habe ursprünglich einmal eine kaufmännische Ausbildung absolviert und bin gelernte Rechtsanwaltsfachangestellte. Für mich stand schon immer fest: Ich will nicht stehenbleiben. Über die DAMK habe ich nebenberuflich Marketing studiert und habe Assistenzstellen für Vorstände und Geschäftsführungen besetzt. Zuletzt habe ich einen Fernlehrgang zum Thema Projektmanagement abgeschlossen und starte aktuell einen Herzenswunsch: Ich mache endlich meinen Bachelor in Wirtschaftspsychologie. Das stand eigentlich schon viel früher auf meiner Bucketlist, allerdings ist mir in den letzten Jahren meine Gesundheit „dazwischengekommen“.


Was meinst du damit? Erzähl uns doch gern ein bisschen mehr über dich als Person, wenn du magst.

Puh, wo fange ich da an? Meine Krankheitsgeschichte zieht sich schon seit meiner Kindheit durch mein Leben. Angefangen hat alles mit einer Motilitätsstörung im Magen-Darm-Bereich. Ich musste jahrelang nach den richtigen Ärzten suchen und habe wirklich viele OPs hinter mir - das härtet ab. Und wie schon gesagt: Für mich war immer klar, dass ich nicht stehenbleiben wollte. Das habe ich dann irgendwann wörtlich genommen und in die Tat umgesetzt.


Du hast mit dem Laufen begonnen, oder? Wie kamst du darauf?

Hätte mir das jemand vor 2018 erzählt, hätte ich wahrscheinlich laut gelacht. Ich habe mich nie als Läuferin gesehen, besonders wegen der Krankheit und den zahlreichen OPs. Ich habe mich immer fit gehalten und Übungen gemacht, die „im Rahmen des Möglichen“ waren. Aber irgendwann stand für mich fest, dass ich mehr will. Also ging’s ins nächste Laufgeschäft und ich hab mich beraten lassen. Ganz klar mit dem Ziel „Ich werde einen Halbmarathon laufen.“ Klingt vielleicht verrückt, aber ich wollte direkt mit Kopfsprung rein in die Challenge und mich selbst auf die Probe stellen. Und das habe ich dann auch nach konsequentem Training und vielen Einheiten geschafft. Mittlerweile bin ich meinen dritten Halbmarathon in einer super Zeit gelaufen, Live-Interviews in einem lokalen Radiosender gegeben und über mich wurde ein Artikel in einer bekannten Laufzeitschrift veröffentlicht. Medizinisch gesehen ist das, nach allem was ich hinter mir habe, etwas auf das ich unfassbar stolz bin.


Was bedeutet dir das Laufen?

Das kann man sich als Außenstehender wahrscheinlich nicht vorstellen. Laufen hat mich endlich „normal“ gemacht. Solche Krankheiten machen einsam und isolieren die Betroffenen. Durch das Laufen war ich zum ersten Mal ganz normal unter Menschen.


Inwiefern hat dich deine medizinische Vergangenheit verändert und weitergebracht?

Im Bewerber-Jargon würde man wohl von „Belastbarkeit und Resilienz“ sprechen. Ich habe nie aufgegeben und bin sehr stolz darauf, dass mich diese Krankheit nicht untergekriegt hat. Sie ist noch immer ein Teil meines täglichen Lebens und die Reise ist noch lange nicht vorbei - aber ich habe sehr viel daraus lernen dürfen und möchte anderen Menschen davon erzählen.

Arbeitgeber schrecken diese Themen oft ab, da habe ich schon eine Menge unschöner Sachen erlebt. Uns das eben völlig unbegründet - ich gebe von Natur aus immer 140% und bin wirklich gut in dem, was ich tue. Und dass ich meine hoch gesteckten Ziele erreichen kann, habe ich spätestens mit meinen Laufprojekten beweisen können.


Was wünschst du dir von der Zukunft? Wo siehst du dich langfristig?

Ich möchte meine Geschichte ganz klar in die Öffentlichkeit tragen. Ich will aufklären, erzählen, motivieren und auch Mut machen. Viele Dinge und Krankheiten sind eben nicht sofort sichtbar und brauchen eine Plattform. Das ist ein großes Ziel von mir.

Beruflich möchte ich endlich durchstarten und ankommen. Ein cooler Job mit Bedeutung und Eigenverantwortung. Ich wünsche mir einen Arbeitgeber, der meine Stärken sieht. Öffentlichkeitsarbeit, Referentin der Geschäftsführung, Vorträge vorbereiten oder auch selbst halten - da bin ich für alles offen. Ich möchte mich nicht mehr verstecken, denn das muss niemand. Ich weiß, was ich bereits geschafft habe - und da werde ich jetzt nicht aufhören. Ganz im Gegenteil: Ich lege gerade erst los.


Silke, wir freuen uns auf alles, was da noch kommt. Danke, dass wir Teil deiner Reise sein dürfen!

 

Teilen auf Facebook   Teilen auf Linkedink   Teilen auf XING   Teilen per E-Mail

 

 

 

proAct Consulting News

Hier erfahren Sie noch mehr zum Thema Personalberatung Vertrieb und zu unseren Jobangeboten. Aber auch News zu den Überschriften Consulting, Karriere und Sales. Gerne berichten wir hier aber auch über allgemeine Dinge, wie anstehende Events, interessante Publikationen oder einfach allgemeine Themen, die Sie interessieren könnten. Die Berichte können Sie natürlich auch auf Facebook lesen. Und noch mehr erfahren Sie, wenn Sie direkt mit uns sprechen.