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09.03.2023

strandGespräch: Ziele, Motivation und Visionen - Jubiläumsausgabe

Nils Bohnes schaut zurück auf 15 Jahre proAct Consulting

Nils - vor Kurzem hat proAct Consulting 15-jähriges Bestehen gefeiert. Ich finde, das ruft nach einem strandGespräch. Lass uns direkt einsteigen und über die Anfänge sprechen. Welches Ziel hattest du vor Augen, als du proAct Consulting vor 15 Jahren gegründet hast?


Nils Bohnes: Das erste Ziel nach einer Neugründung ist immer die Etablierung. Es ist ja nicht so, dass es damals keine Personalberater gab. Aber ich war mir immer sicher, dass ich bei der Etablierung keine Probleme haben werde.

Die USPs hat proAct Consulting von Beginn an gelegt: Mir war es wichtig, mich durch eine deutliche Spezialisierung und qualitativ hochwertiger Arbeitsweise von den Personalberatern abzuheben, die schlicht „Lebensläufe hin- und herschieben“.

Als ich vor 15 Jahren gegründet habe, wusste ich aber auch schon, dass ich nicht als One Man Show arbeiten möchte. Aus- und Aufbau standen also ebenfalls auf der Agenda.

Inwiefern haben sich diese Ziele im Laufe der Jahre verändert? Musstest du Punkte streichen und bist dafür in eine andere Richtung abgebogen?


Grundsätzlich sind wir nicht „abgebogen von der Strecke“. Und schon gar nicht in die falsche Richtung. Gesteckte Zeitpläne haben wir meist einhalten können. Allerdings hat sich der Markt in den letzten 15 Jahren natürlich völlig verändert. Das hat unser Ziel aber nicht verändert, nur unsere Herangehensweise.

Was motiviert dich, wenn es mal schwierig wird?


Ach … ich spüre in mir immer noch die Power, die Ideen, den Willen und vor allem die Lust darauf etwas zu bewegen. Insofern empfinde ich nichts als wirklich „schwierig“. Klar gibt es immer wieder neue Herausforderungen, aber das ist ja auch gut so und das Salz in der Suppe. Motiviert bin ich allerdings immer wieder durch unser Team und die Art und Weise, wie dieses Team arbeitet. Die Ergebnisse der letzten Jahren zeigen ganz deutlich, auf welch richtigen Weg wir alle bei pAC sind.

Wie hast du dich in diesen 15 Jahren weiterentwickelt? Sowohl persönlich als auch fachlich?


Naja, eigentlich konnte ich ja nichts Anderes als Vertrieb. Das habe ich wohl ganz gut gemacht, sonst würden ja nicht die vielen renommierten Unternehmen auf meinem Lebenslauf stehen. Aber mehr auch nicht. Und dann kam eben die Selbständigkeit und ich MUSSTE mich mit Themen wie Steuern, Betriebsabrechnungen usw. auseinandersetzen. Das fiel mir nicht immer leicht.

In meiner Zeit als Vertriebsleiter Deutschland bei Kühne & Nagel habe ich doch nicht daran gedacht, andere Fachbereiche zu kritisieren oder deren Wirken in Frage zu stellen. Nun muss ich seit mehr als 15 Jahren alle meine Entscheidungen hinterfragen, von der Steuer bis hin zur Künstlersozialkasse, von der ich bis vor ein paar Jahren noch nicht einmal etwas gehört hatte. Das war nicht immer leicht. Aber es hat ja gut funktioniert.

Und eben weil ich Vertriebler bin, bin ich auch impulsiv gepolt. Aber da bin ich, glaube ich zumindest, ruhiger geworden. Und überlegter. Vielleicht auch nur ruhiger und dadurch wirkt es überlegter (lacht) …

Wir sprechen oft über die Veränderungen des Arbeitsmarktes. Lass uns kurz die Perspektive wechseln und aus einem anderen Blickwinkel darauf schauen: Hast du in den letzten 15 Jahren eine Veränderung der Arbeitskultur festgestellt? Sowohl positiv als auch negativ?


Na sicher, das komplette Arbeitsleben hat sich geändert. In der freien Wirtschaft ist der erste Teil einer Digitalisierung umgesetzt worden und ich betone: in der freien Wirtschaft. Obwohl, wenn ich mir heute unser Mobilfunknetz in Deutschland anschaue, dann wird mir immer noch ganz anders.

Der Lockdown hat ganz deutlich gezeigt, welche Bereiche in der Vergangenheit scheinbar keine Bedeutung in der Digitalisierung hatten. Und ausser Lippenbekenntnissen ist da nach wie vor nicht viel passiert. Ich glaube wir wissen alle, was ich da meine …

Aber die Entwicklung an sich ist toll! Nicht nur die Jugend kommuniziert heute ich Echtzeit mit der ganzen Welt - wir alle sind 24/7 verbunden. Und es ist selbstverständlich für uns. Die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau im Beruf hat sich stark weiterentwickelt. Aber all diese Themen sind ja noch lange nicht am Ende. Da gibt es noch so viel Potential. Ich freue mich richtig darauf, diese Entwicklung weiter zu beobachten und mit zu gestalten.

Nun kommt das kleine „aber“ oder wie Du es in Deiner Frage formuliert hast, das Negative. Ich habe manchmal den Eindruck, dass der Bewerbermarkt aktuell selbst nicht genau weiß, was er will. Die Erwartungshaltung erschreckt mich, um es freundlich auszudrücken.
Es war in der Vergangenheit immer so, dass einem gewissen Wohlstand - sowohl privat als auch gesellschaftlich - eine Leistung vorausging.

Der umgekehrte Weg funktioniert nicht, weder im Privatleben noch in der Wirtschaft oder der Gesellschaft. Mein subjektiver Eindruck ist, dass nur noch gefordert wird, um des Forderns Willen. Sicherlich hört sich das jetzt sehr pauschal an, aber ich kann es an zig Gesprächen festmachen.

Ich habe vor ein paar Monaten einem Menschen, im Rahmen der Personalvermittlung, einen top bezahlten Job angeboten, mit Jobticket für den ÖPNV, mit der Möglichkeit des Jobrads, Vollzeit mit 30 Stundenwochen, 2x wöchentlich Fitness-Studio bezahlt vom Arbeitgeber, tägliche Essenpauschale von 10 EUR auch bei home-office. Diese Goodies wurden dankend angenommen, aber dazu erhielt ich eine Gegenforderung: Wird die Hundeschule meines Vierbeiners auch bezahlt und werde ich für die Zeit der Hundeschule am Vormittag freigestellt? Ganz ehrlich, da weiß ich nicht, wo ich ansetzen soll und wie ich dem Menschen gerecht werden soll. Und da könnte ich noch eine Reihe von Beispielen nennen. Kein Scherz!

Wie wirst du proAct Consulting in den nächsten 15 Jahren weiterführen? Welche Vision hast du vor Augen?


Oha, in den nächsten 15 Jahren? Werde ich bestimmt nicht! Zum 30jährigen wäre ich 72 Jahre jung. Nein, ich gehöre nicht zu denen, die nicht loslassen können. Ich bin einer, dem das Loslassen höchstens schwer fällt (lacht). Aber ernsthaft - was will ich mit 72 Jahren noch bewirken? Soll ich dann vielleicht unsere IT noch einmal umstrukturieren? Nein, wahrlich nicht.

Ich mag aber auch gar nicht so weit in die Zukunft blicken. Viel lieber beschäftige ich mich mit den Zielen in diesem Jahr und die sind klar definiert. Damit meine ich nicht die Umsatzbudgets. Das Wachstum ist das Thema. Menschen aufzuzeigen, warum gerade jetzt der Weg in die Selbstständigkeit als Franchisenehmer interessant ist. Was das überhaupt bedeutet, Franchisenehmer zu sein. Alleine selbständig zu arbeiten, aber dennoch nie alleine zu sein. Da könnte ich jetzt Stunden drüber erzählen. Ich kürze es ab; wen es interessiert und wer bis hier gelesen hat, soll mich einfach unverbindlich ansprechen. Ganz einfach!

Zu guter Letzt: Wenn du ins Jahr 2007 reisen könntest: Welchen Ratschlag würdest du dem Nils Bohnes von damals mit auf den Weg geben?

Do it again, Nils - because it was so beautiful …

 

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