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05.05.2022

strandGespräch: Die aktuelle Situation im Recruiting und ihre Zukunftsmusik

Geschäftsführer Nils Bohnes über neue Gesichter, digitale Prozesse, NoGo's und Best Practices in der Personal-Akquise

Nils, das Jahr ist für proAct Consulting genauso spannend gestartet, wie es aufgehört hat: Es gibt 3 neue Gesichter in euren Reihen!

NB: Ja, stimmt. Hier ist der Name Programm. proAct steht für Agieren und nicht Reagieren. Mit Ralf Neumann haben wir einen erfahrenen Mann an Bord genommen und mit Joana Selke sowie Sharleen Ebling zwei junge und sehr potentialstarke Mitarbeiterinnen. Damit schaffen wir zum Einen den Spagat im Gleichgewicht zwischen weiblichen und männlichen Kollegen/Kolleginnen und gleichzeitig die Mischung aus Erfahrung und ideenreich. Das ist uns sehr wichtig!

Frischer Wind bedeutet auch immer frische Ideen. Wie wird sich das auf eure Personalberatung auswirken?

NB: Unser Ziel ist es, junge Menschen für eine neue berufliche Herausforderung zu finden. Damit uns das gelingt, müssen wir wissen, wie junge Menschen denken und ticken, was Ihnen wichtig ist und vor allem wo wir sie erreichen. Da bringen wir natürlich sehr viel Know-How rein, da unser Recruiting-Team ja selbst aus jungen Leuten besteht, die ganz genau wissen, wie und wo wir die Menschen erreichen.

Im letzten Jahr habt ihr viel über digitale Recruitingprozesse gelernt und euch intern fortgebildet. Wie geht es auf diesem Weg weiter?

NB: Das stimmt, wir gehen mit dem Digital Recruiting neue Wege in der Personalakquise. Das Projekt ist super angelaufen und wir konnten bereits erfolgreich erste Stellen besetzen. Der Bereich wird also definitiv weiter ausgebaut und auf noch breitere Beine gestellt. Ich lese und höre immer wieder von anderen Personalberatungen „wir wissen wie wir junge Menschen ansprechen“. Das ist ja auch schön, aber das „wie“ ist der zweite Schritt. Der Erste ist es, diese Menschen erst einmal zu finden und Interesse zu wecken.

Wo genau setzt ihr als Personalberatung da an?

NB: Ich habe neulich in einer Umfrage gelesen, dass weit über 50% aller kaufmännischen Angestellten bereit sind den Job zu wechseln. Gleichzeitig sind aber auch knapp 50% nicht bereit, eigene Aktivitäten zu starten sondern warten darauf, gefunden und angesprochen zu werden. Und genau das ist unsere Herausforderung. Digital Recruiting ist keine neue Lösung, es ist ein ergänzender Weg, den wir gehen. Es ersetzt kein klassisches Recruiting und auch nicht die Direktansprache, es ist eine begleitende Massnahme, die aber an Bedeutung gewinnt. Wir müssen es den Menschen ermöglichen, eine komplette Bewerbung innerhalb einer S-Bahn oder U-Bahn Fahrt abzusenden. Ohne viel eigenen Schreibtext, ohne viel Aufwand, einfach nur jetzt hier und gleich.

Siehst du genau da die Probleme in der momentanen Recruitingwelt?

NB: Die Welt der Recruiter wird sich weiter ändern und an die Situation anpassen. Da mache ich mir gar keine Gedanken. Die mache ich mir mehr zum Thema Fachkräftemangel. Das Wort ist in aller Munde und wird gerne genutzt, sehr gerne sogar als Ausrede. Vor dem Fachkräftemangel kommt für mich allerdings die grosse Schwäche der Arbeitgeber. Wir erleben es doch tagtäglich, dass Arbeitgeber sich nicht richtig positionieren können und die Vorteile einer Mitarbeit einfach nicht darstellen können. Da wird auf Jobbörsen und Plattformen mit dem Button „Kurzbewerbung oder Schnellbewerbung“ gelockt und wenn ich darauf tippe, komme ich auf eine veraltete Homepage, wo dann steht „bewerben Sie sich gerne unter info@… Ich könnte zig Beispiele nennen. Damit locke ich doch heute niemanden hinter dem Ofen hervor. Da könnte ich Konzernunternehmen nennen, die eine eigene Recruiting Abteilung habe und die auch wirklich jede Aufgabe erfüllen, nur nicht das Recruiting… Das ist unglaublich, was sich das am Arbeitsmarkt abspielt. Fachkräftemangel ja, aber zuerst kommt die fehlenden Qualifikation der Arbeitgeber.

Man hört eindeutig heraus, dass dich das frustriert. Sind dir auch schon positive Beispiele begegnet?

NB: Na klar! Ich habe gerade vor ein paar Tagen mit dem Betreiber von mehreren Pflegeeinrichtungen gesprochen. Der sagte mir, dass er kein Problem in der Personalbeschaffung hat. Besonders in dieser Branche hat mich das sehr gewundert. Als ich ihn fragte, was er denn anders mache als Andere, sagte er mir: „Nils, wir können ganz klar darstellen, was es lohnenswert macht, bei uns zu arbeiten und das meine ich nicht nur finanziell. Wir bieten einfach mehr als Andere. Die Wertschätzung der Mitarbeiter ist bei uns ganz oben aufgehängt. Wir fahren ein ganz neues Arbeitszeitmodell. Wir bieten dem Mitarbeitern UND ihren Angehörigen einen Mehrwert“. Und dann hat er seine Vorteile aufgezählt. Das war für mich so beeindruckend, dass ich spontan gesagt habe „Wow, bei Euch würde ich auch gerne arbeiten“. DAS macht den Unterschied. Und wie so oft ist es das Herzblut dahinter, das den bleibendsten Eindruck hinterlässt.

Was habt ihr euch für das kommende Jahr/die kommenden Jahre vorgenommen?

NB: Wir wollen und werden weiter wachsen, in allen Bereichen. Wir werden neue Consultants an Bord nehmen und unser Motto „selbständig aber nie alleine“ weiter umsetzen. Wir werden weiter an den Ideen unserer Mitarbeiter:innen arbeiten und diese auf Umsetzung prüfen. Für uns ist es völlig egal, wer von uns eine Idee hat: ob der Mini-Jobber oder ein Consultant. Wichtig ist es, dass wir das Ideentum und die Kreativität der eigenen Kollegen fördern. Die Zukunft ist immer ein Stück weit so, als würde man in die Glaskugel hineinsehen. Nicht durch sie hindurch zu sehen, das ist ganz wichtig.

Dabei setzt ihr auch voll auf den Mix aus der nächsten Generation und der langjährigen Expertise der Consultants.

NB: Das hatte ich ja schon erwähnt. Neulich sagte mir ein Kunde auf Telefon, leicht süffisant: „Herr Bohnes, eine Personalberatung ist ein Zusammenschluss von mehreren älteren Herren mit grauen Haaren, die früher einmal durchaus erfolgreiche Manager waren und heute auf ihre letzten Tage, sich im Internet versuchen, um doch noch den einen oder anderen Kandidaten zur Vermittlung zu finden. Natürlich alle von der grössten sozialen Not befreit“.

Ganz ehrlich: Aua das tat weh! Obwohl es ja zum Teil wirklich so ist. Klar, Personalberatung ist auch immer ein Stück weit Beziehungsmanagement, aber dafür muss ich nicht alt und grauhaarig sein. Aber auch die Thematik und Methodik für Personalberater wird sich ändern. Die Arbeit des Personalberaters muss für den Kunden ganz klar nachvollziehbar und analysierbar sein. Was kann und macht der Dienstleister anders als wir selbst? Welche Wege kann er gehen, die wir nicht gehen können? Da reicht es schon lange nicht mehr zu sagen, dass wir bessere Kontakte haben. Allerdings scheint es bei machen ja immer noch zu funktionieren.

Auf einem Kongress von Personalberatern stand ich neben einem Herren, der gefragt und ungefragt erzählte, dass er keine Akquise bräuchte weil ihm die Aufträge ja nur so ins Haus fliegen, aber man ihn ja auch in ganz Deutschland aufgrund seiner ehemaligen Positionen kennen würde (wer war das noch …?). Irgendwann kamen wir dann auf das Thema CRM-System zu sprechen und da sagte er dann voller Überzeugung „Naja für so etwas haben wir ja Microsoft Outlook“… Ich bin dann vom Tisch weggegangen. Aber ganz ehrlich gesagt, gegen so eine dicke Nummer, können wir von proAct Consulting, mit einem klaren und nachvollziehbaren Konzept natürlich nicht anstinken … (lacht)

Recruiting und Personalakquise ist bei euch ein besonderer Punkt, weil er in zwei Richtungen geht: als Auftrag für eure Kunden - und aber auch Inhouse. Geht ihr hier unterschiedlich vor?

NB: Natürlich können wir nicht unseren Kunden sagen „Nun positioniert Euch doch mal richtig“, ohne selbst positioniert zu sein. Ich kann hier und heute gerne sagen, was es ausmacht für proAct Consulting zu arbeiten: Grundsätzlich gibt es in der Wertigkeit der Mitarbeiter:innen keinen Unterschied. Jeder Mini-Jobber ist genau so viel wert wie ein Consultant. Er hat nur eine andere Aufgabenstellung und arbeitet vielleicht weniger Stunden. Ansonsten sind alle Mitarbeiter gleich.

Wir nutzen die modernste IT-Hard und Software von Apple. Wir sind stolz darauf, einen eigenen proAct-Onlinestore bei Apple zu haben, der auch von den Mitarbeitern genutzt werden kann. Wir haben völlig flexible Arbeitszeitmodelle - je nach Anforderung und Situation des Mitarbeiters. Home-Office ist für uns schon lange selbstverständlich, nicht erst seit Corona. Bevor unsere Kunden unsere Events und Veranstaltungen kennenlernen, laden wir unsere Mitarbeiter dazu ein. Jeder Mitarbeiter soll wissen, was wir da zB am Nürburgring mit unseren Kunden veranstalten. Unsere Kollegen profitieren von vielen Sonderkonditionen, bis hin zu Rahmenverträgen mit Kfz-Herstellern. Und auch die Bezahlung ist weit überdurchschnittlich. Und zu guter Letzt insbesondere für Franchisenehmer und Consultants: Man kann sich bei uns freischwimmen, wird aber nicht ins kalte Wasser geworfen. Selbständig ja, alleine nie! Jeder der mehr darüber wissen möchte, kann mich gerne ansprechen. Dafür bin ich da!

 

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