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22.04.2020
Fragen an einen Personalberater
Herbert Brüggen über Kostenfragen, Unternehmenswerte und die eierlegende Wollmilchsau
Lesezeit: 4 Minuten
Herbert, du bist seit Anfang 2019 an Bord bei proAct Consulting. Wie kam es dazu, dass du Partner geworden bist?
HB: Den Gedanken, in die Selbstständigkeit zu gehen, hatte ich schon etwas länger. Nach mehr als 30 Jahren bei diversen Global-Playern in der Transport- und Logistikbranche wollte ich etwas Neues machen. Ich wollte unternehmerisch tätig sein, meine berufliche Zukunft dadurch selbst bestimmen, weiterhin Kundenkontakte pflegen und ausbauen, mit Menschen arbeiten und jeden Tag Freude an dem haben, was ich tue. Im August 2018 suchte proAct Consulting über soziale Medien Systempartner in den Metropolen Düsseldorf/Köln, Stuttgart und München. Hierauf meldete ich mich und so kam der Kontakt zu Nils Bohnes zustande.
Also ist die Logistik dein Steckenpferd?
HB: Über die vielen Jahre ist die Logistik für mich mehr als nur ein Steckenpferd. Diese Branche ist so vielfältig, so interessant. Ich war permanent im Dialog mit Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen und habe dadurch nicht nur ein großes Netzwerk aufgebaut, sondern mir auch über die Jahre eine gewisse Kompetenz in Logistik-fremden Branchen angeeignet. Von meinem Standort Neuss aus richte ich daher meinen Fokus zusätzlich auf industrienahe Branchen, insbesondere Automotive, Anlagen- und Maschinenbau, Energie und Metallverarbeitung.
Was motiviert dich dazu, Personalberater zu sein?
HB: Spitzenkräfte sind heutzutage hartumkämpft. Viele Unternehmen sind vergebens auf der Suche nach der richtigen Ergänzung. Am Ende der Suche bedeutet das meist, dass Personaler sich mit weniger zufriedengeben müssen, als sie sich ursprünglich erhofft hatten. Natürlich gibt es die „eierlegende Wollmilchsau“ nicht, die jeder gern einstellen würde. Als Externer seine Fühler im Netzwerk auszustrecken und mit der eigenen Erfahrung und Kompetenz die richtige Person für die Vakanz zu finden, ist eine Aufgabe, die mich jedes Mal aufs Neue reizt und erfüllt.
Wann macht es für Unternehmen Sinn, dich mit ins Boot zu holen?
HB: Personalberater kommen überall dort zum Einsatz, wo Unternehmen in einem hohen Wettbewerb um qualifizierte Kandidaten stehen. Besonders mittelständischen Unternehmen fehlt es oftmals an Zeit und Ressourcen, um Führungs- oder Spezialistenpositionen zu besetzen. Da kommen ich und meine Partner ins Spiel.
Ist das Outsourcing einer Stellenbesetzung nicht viel teurer als ein interner Prozess?
HB: Das ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Executive Search kostet für gewöhnlich nicht mehr als das Inhouse Recruiting. Neben dem Ausschreibungs- und Bewerberprozess ist vor allem auch die schlussendliche Besetzung ausschlaggebend. Fehlbesetzungen, verbunden mit einem Neustart der Personalbeschaffung sind es, die dann richtig teuer für das Unternehmen werden. Eventuelle Produktivitätsverluste etc. natürlich noch nicht eingerechnet.
Wie muss man sich deine Arbeit vorstellen?
HB: Zunächst erstellen wir gemeinsam mit unserem Mandanten ein passendes Profil für die zu besetzende Stelle, hinzu kommen Hard- und Soft Skills, die dem Unternehmen wichtig sind. Anhand dieses abgestimmten Stellenprofils suchen wir in unserer umfangreichen CRM-Datenbank und weiteren Netzwerken nach qualifizierten und wechselbereiten Kandidaten. Danach führen wir telefonische Interviews und persönlich Gespräche mit geeigneten Kandidaten. Basierend auf den Gesamteindrücken erstellen wir aussagefähige Kandidatenprofile, von denen wir die besten Kandidaten unserem Mandanten präsentieren. Wir koordinieren Vorstellungsgespräche und begleiten auf Wunsch unseres Mandanten den Onboarding-Prozess bis hin zum Feedback-Gespräch bei Ende der Probezeit.
Eure Dienstleistung endet also nicht mit der Unterzeichnung des Arbeitsvertrags?
HB: Wenn gewünscht, bleiben wir gern noch länger an Bord. Wir stehen sowohl unserem Auftraggeber, als auch den Kandidaten für alle mit der Besetzung in Zusammenhang stehenden Anliegen beratend zur Seite. Eine individuelle und nahbare Ebene ist essentiell für den Erfolg des Auftrags.
Das ist es also, was deiner Meinung nach, einen guten Personalberater ausmacht? Wie stellt man denn sicher, dass die individuellen Unternehmenswerte bei einer externen Besetzung nicht verloren gehen?
HB: Unter anderem! Um einen Auftraggeber richtig beraten zu können, sind Branchenkompetenz, fundierte Marktkenntnisse und ein professionelles Netzwerk unerlässlich für einen Personalberater. Unternehmerisches Denken und eigene Führungserfahrung komplettieren sein Profil. Ein guter Personalberater hat darüber hinaus ein Gespür dafür, wie das Unternehmen des Auftraggebers tickt, welche Führungskultur dort herrscht und welche Werte dem Unternehmen wichtig sind. Exakt diese Parameter fließen in alle Gespräche mit potenziellen Kandidaten ein und werden ständig mit dem Ideal abgeglichen, wodurch eine sehr hohe Passgenauigkeit erreicht wird. Im persönlichen Interview, das wir mit den Kandidaten führen, sind wir schließlich der allerbeste Repräsentant des Mandanten – sozusagen das Aushängeschild. Und wir arbeiten immer nach dem Motto: "the right people in the right seats on the right bus“.
Danke für deine Zeit und deine Einschätzungen, Herbert! Wir wünschen dir ein erfolgreiches Jahr bei proAct Consulting!
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